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Donnerstag, 12. Oktober 2006

Che Guevara ist scheisse

Das habe ich von einem früheren Bekannten mitbekommen. Che Guevara war ein absolutes Arschloch, ein wahnsinniger Spinner, krank, geistig benebelt und ein Anführer, ein Mörder, der seine Leute ignorant in den Tod geschickt hat. Er hasse alle, die einen Che Guevara Button trügen und wer ein Che T-Shirt trägt, ist einfach nur bescheuert. Diese Spinner hätten keine Ahnung, was Che Guevara in Wirklichkeit für ein ... und so weiter und so fort.
Nachdem ich das alles damals hörte, beschloss ich gleich, mir ein Che Guevara Poster zu kaufen. Ich hatte kaum Ahnung von Che Guevara, aber ich mochte ihn. Das von ihm bekannteste Bild wirkt sehr ästethisch auf mich. Es hat was. Er war ein revolutionär, der mit Waffengewalt irgendwen stürzte. Für das gemeine Volk, er befreite das Land. Mehr wusste ich nicht. Und ob das so genau stimmt? Keine Ahnung. Aber es warten zwei Che Guevara Dokus auf mich zuhause. Ich muss sie nur ansehen, dann werde ich mehr wissen. War Che Guevara ein krankes Arschloch oder ein für das Volk kämpfender Rebell, wie er im Buche (Knigge?) steht?

Es spielt keine Rolle.

Che Guevara ist dort, wo er kämpfte, ein Held. Und für die Menschen, die T-shirts mit seinem Antlitz tragen, Buttons auf der Jacke oder dem Rucksack, Mützen mit Stern, für die ist er ein Symbol. Ich konnte nichtmal seinen Namen richtig aussprechen, geschweige den schreiben, da wusste ich schon, dass die für mich wirklich interessanten Menschen mit ihren "Sche-Gewara" T-shirts irgendwie rebellisch drauf waren und dieser Mann da in Anthrazit auf Rot wohl irgendwie für was rebellisches stand. Für einige war das vielleicht nur cool, anderen gefiel das T-shirt, andere kannten Guevara vielleicht besser (oder auch nicht) und er war ihnen ein Vorbild. Das alles ist Grund genug, so ein T-shirt zu tragen. Wie ich es vermisse, kein solches T-shirt gekauft und getragen zu haben, während mein früherer Bekannter mir seine Predigt hält, mich fragt, ob ich Guevara überhaupt kenne und ich antworten würde: "Keine Ahnung. Er war ein Rebell und hat ein Volk befreit, richtig?"

Was ist zum Beispiel mit Sherlock Holmes? Der weltberühmte Detektiv. Wer kennt ihn nicht? Jeder hat bestimmt schon eine Geschichte von Sherlock Holmes gelesen oder gesehen. Bekannt, beliebt. Gibt es Sherlock Holmes Verkleidungssets für den Karneval? So mit Pfeife, Lupe und der typischen Mütze? Bestimmt gibt es so etwas. Als ich ein kleiner Junge war und mit dem Lesen anfing, las ich gerne Krimis. Der Zufall spielte mir Agatha Christie in die Hände, aber es hätte auch Sherlock Holmes sein können. Und nun versuche man bitte der Welt zu vermitteln, dass Sherlock Holmes kokainsüchtig ist. Frau Gutemutter, wie können sie es zulassen, dass ihr Kind sich beim Karneval als ein opiumabhängiger Detektiv verkleidet?

Jeder Mensch hat seine Macken, seine Fehler, seine dunklen Seiten. Wenn nur perfekte Menschen Vorbilder sein dürften, gäbe es keine. Vorbilder sind genau das: Bilder. Bilder voller Zeichen und Symbolen. Das gleiche Vorbild hat auf verschiedene Menschen verschiedene Einflüsse. Jeder Mensch sucht und findet seine Vorbilder auf einer sehr persönlichen Ebene, einer tiefen Ebene, die im Vorbild häufig mehr sieht als nur einen Menschen, der so und so war. Vorbilder bestehen aus Symbolen, die Kräfte und Energien in sich tragen, aus Zeichen, die auf Mächte und Zusammenhänge hinweisen, aus Essenzen, die zeitlos sind. Jedes Vorbild hat gewiss eine (menschliche) Geschichte, die zu kennen sicherlich nicht verkehrt und bestimmt interessant ist, aber es ist nur die Wurzel des Baumes. Wichtiger ist der Stamm, die Äste und Zweige, die entstanden und gewachsen sind. Und am wichtigsten: Die Frucht, die derjenige, der sich das Vorbild genommen hat, pflückt und sich von ihr nährt.

Ob Che Guevara, Sherlock Holmes ... oder gar Adolf Hitler. Kein Vorbild ist automatisch scheisse. Was zählt ist derjenige, der sich ein Vorbild nimmt und was er oder sie sich aus dem Vorbild für sich persönlich zieht.

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